Bundesbank: Zahl der Banken und Filialen ging 2019 weiter zurück
Erneut weniger Banken und Filialen in Deutschland: Die Anzahl der Kreditinstitute sank im Jahresverlauf 2019 um 66 (3,7 Prozent) auf 1717, teilte die Bundesbank in Frankfurt am Main mit. „Der Konsolidierungsprozess im deutschen Bankensektor und die Reduzierung des Filialnetzes haben sich 2019 fortgesetzt“, erklärte Bundesbankvorstand Prof. Dr. Joachim Wuermeling. Dieser Prozess sei „aus wirtschaftlichen Gründen notwendig.“ Während die Finanzbranche 2018 noch vom Umzug von Instituten nach Deutschland wegen des Brexits profitiert habe, beschleunigte sich laut Bundesbank nun der Rückgang: Britische Wertpapierhandelsbanken schlossen demnach viele Zweigstellen oder wandelten diese um.
Wie es weiter hieß, sei die Zahl der Filialen per Saldo in allen Sektoren des Kreditgewerbes gesunken. Besonders deutlich war demnach der Rückgang abermals im Sparkassenbereich (einschließlich Landesbanken) mit minus 525 auf 9.207 Filialen. Mit einem Anteil von 34,5 Prozent werde hier jedoch weiterhin die größte Anzahl inländischer Zweigstellen unterhalten. Im genossenschaftlichen Sektor sank demnach die Zahl der Zweigstellen um 471 auf 8.484 (Anteil an inländischen Zweigstellen: 31,8 Prozent).
Bankbetrieb trotz Pandemie gewährleistet
Die Kreditbanken verringerten die Zahl ihrer Zweigstellen laut Bundesbank um 137 (minus 1,8 Prozent) auf 7.633 gegenüber einem Rückgang von 1.272 (minus 14,1 Prozent) 2018. Dies entspreche einem Gesamtanteil von 28,6 Prozent. Mit 6.219 Zweigstellen (minus 79, 2018: minus 522) wiesen die Großbanken nach wie vor den größten Anteil an Zweigstellen unter den Kreditbanken auf. Das Zweigstellennetz der Regionalbanken verringerte sich demnach um 63 (minus 4,8 Prozent) auf 1.240 Zweigstellen.
Wuermeling zeigte sich zugleich zufrieden damit, dass trotz der Pandemie der operative Bankbetrieb gewährleistet sei. „Die Notfallplanungen haben sich als wirkungsvoll erwiesen. Auch wenn Banken einzelne Filialen temporär schließen, stehen den Kunden in Form von Selbstbedienungsterminals und Geldausgabeautomaten die Bankdienstleistungen weiter zur Verfügung.“ Besonders wichtig sei, dass die Banken auch operativ in der Lage seien, ihre Funktion bei der Kreditversorgung der Wirtschaft im Rahmen der Corona-Hilfen zu erfüllen. „Dazu sind seitens der Bankenaufsicht eine Reihe von administrativen Entlastungen für den Krisenzeitraum gewährt worden“, so Wuermeling. (ud)
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