Zum Hauptinhalt springen

Bundesregierung: Zahl der Bankstellen stark gesunken

In Deutschland ist die Zahl der Bankstellen in den letzten 20 Jahren deutlich zurückgegangen. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/18203) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/17014) erklärte, betrug die Zahl der Bankstellen im Jahr 2000 noch 59.848. Ende 2018 seien 29.670 Bankstellen in Deutschland gezählt worden. Die Zahl der Kreditinstitute sei in diesem Zeitraum von 2.912 auf 1.783 gesunken. Das teilte der Informationsdienst „heute im bundestag“ (hib) am Freitag in Berlin mit.

Die sogenannte Bankstellendichte habe sich nach Angaben der Bundesregierung in den letzten zwei Jahrzehnten in etwa verdoppelt. Seien es im Jahr 2000 noch 1.374 Einwohner je Bankstelle gewesen, so habe im Jahr 2018 der Wert 2.798 Einwohner je Bankstelle betragen. Trotz des Konsolidierungsprozesses im deutschen Bankensektor lägen keine Erkenntnisse vor, die auf eine großflächige Unterversorgung mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen im ländlichen Bereich schließen lassen würden, hieß es.

Starker Trend des „Filialsterbens“

Gerade in ländlichen Räumen würden immer mehr Filialen aufgegeben, hieß es in der Anfrage. Im Saarland beispielsweise seien zwischen 2014 und 2019 rund 90 Filialen der Sparkassen und Volksbanken geschlossen worden. Auch deutschlandweit gebe es einen starken Trend des „Filialsterbens“. „So schlossen im letzten Jahr deutsche Kreditinstitute über 2200 ihrer Zweigstellen. Zudem werden die Kompetenzen von Filialen zunehmend gebündelt und Zusammenschlüsse zu Regionalinstituten gebildet“, hieß es. Dies sei aus Sicht individueller Institute in Zeiten des Online Bankings wirtschaftlich oftmals gerechtfertigt, stehe aber aus Sicht der Fragesteller im Widerspruch zu einer Versorgung auch dünn besiedelter Gebiete Deutschlands mit essentiellen Dienstleistungen.

Für den Spagat dieser widerstreitenden Ziele brauche es innovative Konzepte: So seien neben der kompletten Schließung von Filialen etwa auch die Einschränkung der Öffnungszeiten, die Ersetzung durch Selbstbedienungsfilialen, Bankbusse oder die Kombinutzung von Räumlichkeiten mögliche Alternativen. Hier müsse von innovativen Kommunen und Banken gelernt werden, hieß es in der Anfrage. (ud)

Weitere Artikel und Meldungen rund um die Themen Bankpolitik und Bankpraxis finden Sie auf der Webseite www.die-bank.de.

Veröffentlicht am
« Zurück zur Übersicht