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Corona-Krise: Privatanleger verzeichnen deutliche Verluste

Die Corona-Pandemie hat deutliche Auswirkungen auf die finanzielle Situation von Privatanlegern. Laut einer aktuellen Umfrage hatte knapp mehr als die Hälfte von ihnen zumindest kurzfristig bis Mitte Mai Verluste zu beklagen, wobei 33 Prozent kleinere bis mittlere und 19 Prozent höhere bis sehr hohe Rückgänge angegeben hätten. Aufgrund der Erholung der Märkte in den letzten Wochen dürfte die Zahl derjenigen, die letztendlich einen Verlust erlitten hätten, wahrscheinlich aber geringer ausfallen als noch zum Befragungszeitraum in der ersten Maihälfte, so eine Umfrage der puls Marktforschung im Auftrag der Consorsbank unter Direktbankkunden.

Ein ähnliches Bild wie bei der Geldanlage zeigt sich den Angaben zufolge bei beruflich bedingten finanziellen Nachteilen durch die Pandemie. Hier hätten 50 Prozent angegeben, keine Auswirkungen zu spüren. Die anderen 50 Prozent sähen sich dagegen leicht bis sehr stark betroffen – etwa in Form von Kurzarbeit, Arbeitsplatzverlust oder ausbleibenden Einnahmen als Selbstständiger. Der Anteil der Befragten mit starken bis sehr starken Einbußen betrug demzufolge 21 Prozent.

Beim Blick auf die berufliche Zukunft sei der Anteil der negativen Einschätzungen indes höher, hieß es weiter. Hier machten sich „nur“ 40 Prozent keinerlei Sorgen. 39 Prozent schauten wenig bis mäßig besorgt nach vorne, 20 Prozent mit starken bis sehr starken Sorgen. Rund ein Drittel aller Direktbankkunden habe sich aufgrund von Corona verstärkt mit den persönlichen Finanzen beschäftigt. Ebenfalls ein Drittel der Anleger achte jetzt bei Investitionen stärker auf die Sicherheit. Ein Fünftel wolle bei künftigen Anlagen mehr als früher das Thema Nachhaltigkeit berücksichtigen.

Niedrige Kurse animierten zum Kauf von Wertpapieren

Laut der Befragung haben zwölf Prozent der Direktbankkunden in der Krise vermehrt Wertpapiere gekauft. Mehr Verkaufsorders aufgegeben hätten dagegen nur acht Prozent der Kunden. Motiv Nummer eins für den Kauf von Wertpapieren waren demnach für die Mehrheit der Anleger eindeutig die niedrigen Kurse, die sich vor allem in der Phase des Aufflammens der Pandemie im März und April ergeben hätten. In den kommenden zwei Jahren rechneten 37 Prozent der privaten Anleger mit leicht bis stark steigenden Kursen an den Börsen.

Gefragt wurde auch, wie es um das finanzielle Überleben der Anleger bei einer längeren Krise steht. Rund 46 Prozent aller befragten Direktbankkunden, die finanzielle Einbußen erlitten hätten, gaben demnach an, noch sechs oder mehr Monate auszukommen, ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen. Bei einem Drittel sei diese Zeitspanne kürzer. Vier Prozent seien zum Zeitpunkt der Befragung bereits gezwungen gewesen, sich Geld zu leihen. 38 Prozent aller Befragten planten unabhängig davon, ob sie Verluste erlitten hätten oder nicht, als Reaktion auf die Krise ihre Ausgaben insgesamt zu senken, hieß es. (ud)

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