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Corona-Krise: Zahl der Wertpapierbesitzer ging zurück

Im März verdüsterte sich infolge der Corona-Krise die wirtschaftliche Lage. Innerhalb eines Monats verlor der DAX infolge der Corona-Pandemie fast 40 Prozent an Wert und zählte am 23. März nur noch rund 8.700 Punkte. So manch ein Wertpapierbesitzer geriet durch die Entwicklung in Panik: Laut einer Kantar-Umfrage im Auftrag der Postbank lösten vor allem Befragte mit einem vergleichsweise niedrigeren Haushaltsnettoeinkommen ihre Depotkonten auf. Die Zahl der Wertpapierbesitzer mit einem Einkommen von unter 2.500 Euro sank demnach um knapp vier Prozentpunkte, von 22 Prozent im Juli 2019 auf 18 Prozent im April 2020. Von den Befragten, die aufgrund der Corona-Krise weniger oder gar nicht mehr sparen könnten, investierten demnach lediglich acht Prozent Geld an der Börse; von denen, die ihr Sparverhalten nicht anpassen mussten, hingegen 34 Prozent.

„In Krisenzeiten geraten viele Wertpapierbesitzer aus der Fassung und trennen sich von ihren Anteilen“, erklärte Katrin Chrambach von der Postbank. „Diese Reaktion auf einen Kursrutsch ist fatal, weil man die Verluste nur dann wirklich realisiert, wenn man die Aktien oder Fondsanteile tatsächlich verkauft.“ Auch wenn man krisenbedingt in einen finanziellen Engpass gerate, solle man Wertpapierdepots nicht vorschnell auflösen und erst einmal weitere Optionen prüfen, so Chrambach. „Lässt es die finanzielle Situation zu, kann ein Kurseinbruch sogar ein günstiger Zeitpunkt zum Einstieg oder Aufstocken der Anteile sein.“

Diese Strategie leisteten sich demzufolge vor allem Deutsche mit höherem Einkommen, so die Umfrage: Unter den Befragten mit einem Haushaltseinkommen von über 2.500 Euro sei der Anteil der Wertpapierbesitzer im Vergleich zu 2019 von 36 auf 41 Prozent gestiegen; unter denen mit einem Einkommen von über 3.500 Euro sogar von 37 auf 45 Prozent. Wer seine Aktien und Fondsanteile in der Krise halte oder aufstocke, dürfe nicht ungeduldig sein: „Eine Wertpapieranlage sollte immer langfristig ausgerichtet sein, um Kursschwankungen aussitzen zu können“, betonte Chrambach. (ud)

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