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Folge der Pandemie: Digitale Bankdienstleistungen immer beliebter

Drei Viertel der Verbraucher weltweit werden in den nächsten Monaten mit höherer Wahrscheinlichkeit digitale Bankdienstleistungen nutzen als vor der Pandemie. Fast zwei Drittel (61 Prozent) der Verbraucher haben einer Studie zufolge in den letzten 18 Monaten verstärkt digitale Bankdienstleistungen genutzt. 41 Prozent der Befragten hätten aufgrund der Pandemie sogar zum ersten Mal digitale Bankdienstleistungen in Anspruch genommen, so die Ergebnisse einer neuen Studie von Mambu. Identifiziert wurden dabei den Angaben zufolge fünf Kundengruppen, mit denen Banken in einer Welt nach der Pandemie zu tun haben würden, hieß es. Die Autoren benennen diese demnach als Techcelerators, Ethische Banker, Bequemlichkeitsfans, Covidpreneure und Neo-Anleger.

Bei Techcelerators handelt es sich demzufolge um Neueinsteiger in die Welt des digitalen Bankwesens, die in Zeiten der Schließung physischer Filialen digitale Dienstleistungen für sich entdeckt hätten. Diese Gruppe stelle mit einem Drittel (33 Prozent) aller Befragten weltweit die größte Gruppe dar. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) seien über 35 Jahre alt. Diese Gruppe habe in den letzten 18 Monaten am häufigsten digitale Bankdienstleistungen genutzt. Ethische Banker sind laut Studie junge, zielstrebige Sparer, die einen positiven Einfluss auf die Welt ausüben wollten. Diese Gruppe sei mit 31 Prozent der Befragten die zweitgrößte weltweit. Fast die Hälfte (49 Prozent) der ethischen Banker sei zwischen 18 und 34 Jahre alt. Diese Gruppe sei am ehesten bereit, einen Aufpreis für Finanzdienstleistungen zu zahlen, die der Umwelt oder lokalen Gemeinden zugutekämen, und mehr als drei Viertel (77 Prozent) bevorzugen demzufolge Banken, die den Purpose über den Gewinn stellen.

Bei Bequemlichkeitsfans handele es sich um Kunden, die alles aus einer Hand und ohne zusätzliche Kosten erhalten wollten. Diese Gruppe mache fast ein Viertel (23 Prozent) der Befragten aus und bestehe überwiegend aus Personen mittleren oder höheren Alters – mehr als die Hälfte (55 Prozent) seien über 35 Jahre alt. Diese Gruppe sehe es am wenigsten ein, für zeitsparende Dienstleistungen einen Aufpreis zu zahlen, da sie ein erstklassiges Kundenerlebnis als Standarddienstleistung erwarte, heiß es. Covidpreneure wiederum seien Unternehmer, die während der Pandemie ihr eigenes Unternehmen gegründet hätten und einfach zu bedienende und zuverlässige Bankdienstleistungen für Unternehmen benötigten. Covidpreneure sind den Angaben zufolge weltweit die jüngste Gruppe: Fast zwei Drittel (64 Prozent) seien unter 35 Jahre alt und ein Viertel (25 Prozent) unter 25. Diese Gruppe sei am ehesten der Meinung, dass günstige Dienstleistungen für Unternehmen bei einer Bank wichtig seien, und investiere vorrangig in traditionelle Anlagen.

Die letzte Gruppe, Neo-Anleger, sind demnach neue Vermögensbesitzer, die Finanzdienstleistungen nutzen wollten, um Anlagen zu kaufen, zu handeln und zu halten. Diese Gruppe sei am kleinsten, aber wache weltweit am schnellsten. Zwei Drittel (66 Prozent) seien männlich und über die Hälfte seit unter 35 Jahre alt. Diese Gruppe besitze meist Anlagen wie Kryptowährungen (75 Prozent) und NFTs (26 Prozent). Sie seien vermehrt der Meinung, dass die Möglichkeit genannte Anlagen zu kaufen, zu verkaufen oder zu verwalten, für eine Bank wichtig sei, hieß es.

„Jede Gruppe sagt uns etwas Wichtiges über die Art und Weise, wie sich das Verbraucherverhalten ändert, und darüber, was Banken tun müssen, um der Entwicklung voraus zu sein. Die traditionelle Zielgruppensegmentierung bei Finanzdienstleistungen ist nicht mehr zeitgemäß. Das Einheitsmodell, bei dem die Kunden auf der Grundlage ihres Einkommens oder einfacher demografischer Daten eingeteilt werden, ist in einer Welt der offenen Finanzen überflüssig“, erläuterte Eugene Danilkis, CEO von Mambu und ergänzte: „Wenn Banken überleben wollen, müssen sie darüber nachdenken, wie sie diese neuen Kundengruppen erreichen und mit Produkten und Erlebnissen ansprechen, die ihren gemeinsamen Werten und Bedürfnissen entsprechen. (ud)

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