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Hauck & Aufhäuser erwirbt Bankhaus Lampe

Neuer Name soll beide Häuser verbinden

Lange wurde in der Branche getuschelt, und am späten Donnerstagnachmittag kam dann die Bestätigung: die Privatbank Hauck & Aufhäuser, die seit 2016 zum chinesischen Mischkonzern Fosun gehört, kauft das Düsseldorfer Bankhaus Lampe vom Bielefelder Dr. Oetker-Konzern. Zu den Details der Transaktion wurden keine Angaben gemacht. Der Vollzug des Closings kann bis zu einem Jahr dauern.

„Durch den Zusammenschluss der beiden Traditionshäuser entsteht eine der führenden deutschen Privatbanken mit rund 1.400 Mitarbeitern, einem verwalteten Vermögen von rund 35 Mrd. Euro, einem administrierten Vermögen von rund 135 Mrd. Euro sowie einer Bilanzsumme von knapp 10 Mrd. Euro. Das kombinierte Unternehmen wird über eine starke Marktposition in den vier Kerngeschäftsfeldern Private Banking, Asset Management, Asset Servicing und Investment Banking verfügen. Auch die Namen der beiden Häuser werden nach dem Zusammenschluss zusammengeführt“, teilte die Frankfurter Privatbank mit. Der Kauf erfolge vollständig durch das Bankhaus Hauck & Aufhäuser.  

Vorstandsvorsitzender Michael Bentlage bezeichnete den Kauf als Fortsetzung des Wachstumskurses seines Hauses. Die Kunden beider Banken würden von einem hochwertigen und umfassenden Angebot im Bereich der Vermögensverwaltung profitieren. Klemens Breuer, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter von Bankhaus Lampe: „Gemeinsam sind wir noch besser aufgestellt, um die Zukunft des Privatbankenmarkts entscheidend zu gestalten.“ Und Heino Schmidt, Generalbevollmächtigter der Dr. August Oetker KG, ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir mit Hauck & Aufhäuser den richtigen Partner für das langfristige Wachstum von Bankhaus Lampe gefunden haben.“

2017 hatte Hauck & Aufhäuser bereits die Gesellschaften Sal. Oppenheim jr. & Cie. Luxembourg S.A. sowie Oppenheim Asset Management Services S.à r.l. erworben, 2019 die Mehrheit an der irischen Crossroads Capital Management Limited. Die Hauck & Aufhäuser-Besitzer von Fosun besaßen vor Jahren schon einmal mehr als ein Viertel der Frankfurter BHF Bank – mit Appetit auf den ganzen Kuchen. Aus der geplanten Übernahme wurde bekanntlich nichts und Fosun verkaufte seine Anteile an Oddo. Der französischen Bankier Philippe Oddo wiederum hatte offensichtlich auch lange ein Interesse an Lampe. Oddo stieg dann aber aus dem Bieterrennen um das Düsseldorfer Bankhaus aus, ebenso wie die UBS und die Bethmann Bank. (kra)

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