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Martin Zielke neuer Bankenpräsident

Commerzbank-Chef folgt wie geplant auf Peters

Üblicherweise sieht eine solche Amtsübergabe etwas anders aus: Der Gewählte nimmt strahlend die Glückwünsche des Plenums entgegen, obligatorisch sind ein prächtiger Blumenstrauß und viele Umarmungen. Martin Zielke jedoch musste heute auf die Vielzahl an persönlichen Glückwünschen verzichten, in Zeiten der Corona-Pandemie verbot sich die Ausrichtung des Deutschen Bankentags, und der Commerzbank-Chef wurde quasi virtuell zum neuen Bankenpräsidenten gewählt. Zielke übernimmt das Amt von Dr. Hans-Walter Peters, der die letzten vier Jahre an der Spitze des Bundesverbands deutscher Banken e.V. gestanden hatte. 

Martin Zielke (57), der bereits seit 2016 im Vorstand des Bankenverbands sitzt, ist seit 2010 Mitglied des Vorstands der Commerzbank AG und wurde sechs Jahre später zum Vorsitzenden dieses Gremiums berufen. Der Diplom-Kaufmann freut sich auf die neuen Aufgaben, die das Amt mit sich bringt – trotz der gewaltigen Herausforderungen, die durch die aktuelle Coronakrise noch einmal verschärft werden: „Die Krise betrifft alle Themen, die für unsere Branche von zentraler Bedeutung sind: Europa, Digitalisierung, Bankenregulierung, Nachhaltigkeit und Sustainable Finance“, so der neue Bankenpräsident. Den Banken komme dabei eine wichtige Rolle zu und sie täten alles ihnen Mögliche, um ihrer Aufgabe und Verantwortung gerecht zu werden, sagte Zielke. 

Zugleich lobte Martin Zielke seinen Vorgänger. „Hans-Walter Peters hat die privaten Banken hervorragend repräsentiert, zahlreiche wichtige Themen angepackt und erfolgreich umgesetzt. Der Bankenverband ist heute internationaler und weiblicher, die Einlagensicherung wurde reformiert und erstmals eine öffentliche Bank in die Einlagensicherung erfolgreich aufgenommen. Nicht nur dafür möchte ich ihm sehr herzlich danken.“ Peters ist seit 2000 persönlich haftender Gesellschafter, seit 2009 Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter bei Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG sowie seit 2010 im Vorstand des Bankenverbands. Hans-Walter Peters hat Anfang April sein 65. Lebensjahr erreicht, was bei Berenberg traditionell die Altersgrenze für die persönlich haftenden Gesellschafter des Instituts bedeutet. Er werde Ende des Jahres an die Spitze des Verwaltungsrats wechseln, die Bank aber weiter beraten und gemeinsam mit seinem Kompagnon Hendrik Riehmer als Tandem weiterentwickeln, verriet er unlängst in einem Interview mit dem Handelsblatt. 

In der Vorstandssitzung des Bankenverbands standen noch weitere Personalien zur Entscheidung an. Dabei wurden Hans-Walter Peters sowie Carola von Schmettow, die Sprecherin des Vorstands der HSBC Deutschland, zu Mitgliedern des Verbandspräsidiums gewählt. (kra) 

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