Monatsbericht zur wirtschaftlichen Lage
Bundesbank glaubt an Erholung im zweiten Quartal
Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im ersten Vierteljahr 2020 wegen der Coronavirus-Pandemie massiv zurückgegangen. Der außergewöhnlich starke Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um saison- und kalenderbereinigt 2,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal sei umso bemerkenswerter, als die Wirtschaft in den ersten beiden Monaten des Quartals noch auf breiter Basis expandiert sei. Das geht aus dem aktuellen Monatsbericht der Notenbank hervor, wie die Bundesbank mitteilte. Da die Eindämmungsmaßnahmen im April fortbestanden hätten und es trotz Lockerungen weiterhin substanzielle Einschränkungen geben dürfte, erwarten die Fachleute den Angaben zufolge für das zweite Quartal eine noch erheblich niedrigere Wirtschaftsleistung.
Die Pandemie habe das Wirtschaftsgeschehen in Deutschland auf breiter Front getroffen, so die Bundesbank. Betroffen seien viele konsumnahe Dienstleistungsbranchen, die ihre Geschäftstätigkeit stark einschränken oder sogar einstellen mussten. Hierzu zählten das Gastgewerbe, große Teile des stationären Einzelhandels, Reisedienstleister, andere freizeit- und kulturbezogene Dienstleistungen und die Personenbeförderung. Auch das Verarbeitende Gewerbe sei von den Beschränkungen im Inland beeinträchtigt. Hier sorgten zudem die rückläufige Nachfrage aus dem Ausland und Störungen der globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten für Abwärtsdruck.
„Trotz der eingeleiteten Lockerungen ist das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in Deutschland nach wie vor weit von einem Zustand entfernt, der bislang als normal angesehen wurde“, so die Experten laut Notenbank. Die verfügbaren Konjunkturindikatoren zeichneten ein dementsprechend düsteres Bild. Zwar spräche derzeit vieles dafür, dass sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Verlauf des zweiten Quartals im Zuge der Lockerungsmaßnahmen wieder aufwärtsbewegen werde. Über die weitere Wirtschaftsentwicklung bestehe aber eine sehr hohe Unsicherheit. (ud)
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