Studie: Hohe Verluste für Firmen bei Online-Zahlungen
Der wirtschaftliche Aufschwung könnte laut einer neuen Studie geschmälert oder verzögert werden, wenn Unternehmen nicht ein jährliches Loch von 20 Mrd. Dollar bei Online-Transaktionen schließen. Umsatzeinbußen durch Ablehnungen von Transaktionen, bei denen berechtigte Vorgänge fälschlicherweise als betrügerisch gekennzeichnet worden seien, kosteten Online-Händler demnach in den größten E-Commerce-Märkten der Welt im Jahr 2019 mindestens 20 Mrd. Dollar. In einer Zeit beispielloser Handelsbedingungen hätten Händler fast 13 Mrd. Dollar Umsatz an ihre Konkurrenten abgegeben, während die Verbraucher ihre fälschlicherweise abgelehnten Bestellungen bei konkurrierenden Anbietern abwickeln würden. Die digitale Wirtschaft verlor demnach weitere 7,6 Mrd. Dollar an Verbrauchergeldern, da frustrierte Konsumenten Online-Käufe insgesamt aufgäben. Das sind die Ergebnisse einer Studie des Zahlungsservice-Anbieters Checkout.com.
Am schlimmsten betroffen sind demnach die USA, die im letzten Jahr 15 Mrd. Dollar durch falsche Ablehnungen von Transaktionen verloren hätten, gefolgt von Großbritannien (2,3 Mrd. Dollar), Deutschland (1,7 Mrd. Dollar) und Frankreich (1,3 Mrd Dollar). Vor allem in Zeiten, in denen durch Covid-19 ein durchschnittlicher weltweiter Konjunkturrückgang von 6 Prozent prognostiziert werde, könnten sich Firmen diese Verluste nicht leisten. Sollten keine Maßnahmen ergriffen werden, würden diese Verluste jedoch noch weiter zunehmen, so die Studie.
„Die Untersuchung zeigt außerdem, dass mehr als zwei Drittel (65 Prozent) der Händler wichtige Daten nicht erhalten, die ihnen Auskunft darüber geben, wann, warum und wie Kundenzahlungen abgelehnt wurden, so dass sie nicht ansatzweise in der Lage sind, die Ineffizienzen ihrer Zahlungssysteme zu beheben“, heißt es. Während nur 50 Prozent der Firmen über eine klare Zahlungsstrategie verfügten, die im gesamten Unternehmen verstanden werde, ernteten die Unternehmen, die den Zahlungsverkehr priorisierten, erkennbar die Vorteile. Unternehmen mit sehr hohem Wachstum weisen demnach mit größerer Wahrscheinlichkeit eine Autorisierungsrate von 96-100 Prozent vor als andere befragte Unternehmen.
Bradley Riss, Chief Commercial Officer bei Checkout.com, erklärte: „Die Weltwirtschaft erholt sich weiterhin von der Pandemie und die Krise hat die Umstellung des Handels auf die Digitaltechnik nur beschleunigt. Jetzt müssen Händler mehr denn je in die Lage versetzt werden, bessere Kundenerlebnisse und innovative Angebote zu schaffen, die zu mehr Transaktionen führen und mehr Einnahmen erzielen.“ Zahlungssysteme seien eine Quelle erstaunlicher versteckter Werte, die Händler nutzen könnten, um Wachstum zu stärken, „aber sie brauchen mehr verwertbare, detaillierte Daten und eine bessere Kontrolle, um die richtige Lösung für ihr Geschäft zu finden. Sie brauchen flexible, modulare Zahlungslösungen, die sich auf ihre Geschäftsmodelle und Bedürfnisse aufbauen lassen", so Riss. (ud)
Weitere Artikel und Meldungen rund um die Themen Bankpolitik und Bankpraxis finden Sie auf der Webseite www.die-bank.de.
« Zurück zur Übersicht