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Unternehmensfinanzierung in der Corona-Krise

BdB für weitergehende staatliche Hilfsmaßnahmen

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat weitere Hilfen für die durch die Wirtschaftskrise geschwächten Firmen in Deutschland gefordert. Liquiditätshilfen in Form von Krediten könnten nur vorübergehend eine Lösung darstellen, hieß es am Dienstag in einem Beitrag der Unternehmensfinanzierung-Redaktion. „Insbesondere für Unternehmen, deren Umsatzausfall kaum oder gar nicht nachgeholt werden kann, wird die zweite Hälfte des Jahres 2020 entscheidend sein. Hier könnten weitergehende staatliche Unterstützungsmaßnahmen in Form von Mezzanine-Kapital notwendig werden“, so der BdB. „Es zahlt sich nun aus, dass die Banken ihrerseits durch den Aufbau von Liquidität und Eigenkapital während der vergangenen zehn Jahre insgesamt in einer stabilen Verfassung dastehen.“

Darüber hinaus sollten aber auch Lehren aus der Pandemie-Krise für grundlegen­de Rahmenbedingungen gezogen wer­den, hieß es weiter. Hierzu zähle zum einen die Ausnahme von Förderdarlehen aus der Leverage Ratio, was eine Änderung der CRR voraussetze. Zudem müssten Aufseher verstärkt in die Lage versetzt werden, „einzelne krisenbedingte Risikoüberzeichnungen durch ansonsten funktionierende regulatorische Modelle aussetzen zu können.“ Zum anderen sei insbesondere die Bundesbank gefordert, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgesehenen Erleichterungen „im Sicherheitenrahmen zur Erweiterung und Stärkung der Refinanzierungsmöglichkeiten der Banken national umzusetzen.“

Verbesserte Refinanzierungsbedingungen der Banken seien gerade auch bei der Finanzie­rung langfristiger Außenhandelsgeschäfte von Relevanz, so der Verband. „Das seit Herbst 2009 bestehende KfW-Programm leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbssituation deutscher Exporteure. Denn es erweitert das Refinanzierungsinstrumentarium jener Banken, die im deutschen Exportmarkt aktiv sind, und ermöglicht diesen, auch unter schwierigen bzw. veränderten Umständen weiterhin langfristige Exportkredite im Interesse der deutschen Exportwirtschaft zu vergeben.“ Das Programm sei über die letzten Jahre zu einem „integralen Bestandteil der Außenwirtschaftsförderung des Bundes geworden.“ Der globale Wettbewerb werde sich nach der Corona-Pandemie deutlich verschärfen. Aus seinem wettbewerbspolitischen Interesse heraus sollte Deutschland das Programm daher weiterentwickeln, hieß es. (ud)

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